Die plötzlich veränderte Welt der Schüler und Abiturienten 2020

Wochenlang war keine Schule. Ob das schriftliche Abitur stattfinden konnte, war bis zuletzt unsicher. Nele Gail, Luna Reeh und Smilla Dietrich betreuen für unsere Gemeinde den Instagramkanal
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Dafür sind wir ihnen sehr dankbar! Im folgenden Beitrag berichten sie über ihre derzeitige Lage, was ihnen Sorgen macht und Hoffnung gibt.

Abitur unter besonderen Bedingungen

Die größte Veränderung ist natürlich, dass keine Schule mehr stattfindet. Als ganz kurz vor den Prüfungen noch nicht klar war, ob sie überhaupt stattfinden, war ich schon angespannt.

Die Dankbarkeit dafür, dass sie dann tatsächlich so normal wie möglich verlaufen konnten, war bei mir extrem groß!

Mir fällt es wirklich schwer, dass ich meine Freunde nicht treffen darf, aber glücklicherweise gibt es FaceTime oder andere Apps, die den Kontakt möglich machen. Vereinzelt ist es ja sogar möglich, ein bisschen spazieren zu gehen. Für mich ist es generell schwierig, dass regelmäßige Termine wegfallen. Eine Routine ist leider im Moment gar nicht gegeben und ich freue mich, wenn wieder Normalität eintritt und man sich wieder gemeinschaftlich treffen kann.

Ich hatte dennoch um meine Abiprüfungen herum viel mehr Zeit, um mich eingehend vorzubereiten und mich zumindest für zwei Wochen voll und ganz auf diese zu fokussieren. Positiv ist für mich auch, wie viel Zeit ich mit meinen Geschwistern verbringen kann, denn das fällt im Alltag oft hinten runter, was ich total schade finde! Sorgen mache ich mir dennoch um meine Großeltern, die aufgrund ihres Alters und Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören. Ich weiß nicht, wie Menschen, die keine Hoffnung haben, diese Situation überstehen. Mir ist nochmal bewusst geworden, dass Gott die einzige Konstante im Leben ist.

Ich bin dankbar, dass ich mein Vertrauen in dieser Zeit voll auf Gott und seinen Plan für mich setzen kann.

Ich wünsche mir, dass er diese besondere Situation benutzt, um Menschen besonders zu begegnen. Ich glaube, dass Gott gerade diese Zeit nutzen möchte und ich wünsche mir, dass ich dazu meinen Teil beitragen kann.

Luna Reeh

Zukunftspläne werden durchkreuzt, doch es gibt einen Plan B

Es ist schon sehr schade, dass die Schulzeit wegen des Coronavirus jetzt so abrupt ohne einen wirklichen Abschluss endet. Verständlicherweise geht es eher darum, alles möglichst schnell über die Bühne zu bringen und wird nicht so „zelebriert“, wie man es sich vielleicht vorgestellt hat, da alle Feste, wie zum Beispiel der Abiball, leider ausfallen müssen.

Eigentlich hatte ich ab diesem Herbst einen Auslandsaufenthalt in Australien geplant, auf den ich mich schon seit sehr langer Zeit freue, aber so wie es im Moment aussieht, ist es sehr unwahrscheinlich, dass daraus etwas wird.

Natürlich bin ich enttäuscht, da ich schon viel Zeit und Überlegung in die Vorbereitung investiert habe. Aber ich habe mir immer gesagt, dass ich es nur machen werde, wenn es mein Weg ist. Und wenn es jetzt wegen Corona nicht klappt, dann soll es wohl so sein.
Allgemein mache ich mir deshalb im Moment die meisten Gedanken über meine Zukunftspläne und wie es jetzt nach dem Abi weitergeht. Ich bin dabei, mir eine Alternative zu meinem eigentlichen Plan zu überlegen und auch, wie es jetzt beruflich weitergehen soll. Das ist leider nicht ganz so leicht, besonders in so einer ungewissen Zeit, wie wir sie im Moment haben.

Mich beruhigt es aber zu wissen, dass Gott einen konkreten Plan für mein Leben hat und schon genau weiß, wo mein Platz ist und ich hoffe, dass er mir meinen Weg zeigen wird.

Zumindest finde ich jetzt auch mal Zeit für die Dinge, für die man sonst im ganzen Stress keine Zeit hat. Ich backe viel und genieße es, nicht so viele Verpflichtungen zu haben.
Natürlich fehlen mir auch die Gottesdienste und der Austausch mit meinen Freunden und anderen Jugendlichen in der Gemeinde, aber zum Glück können wir dank WhatsApp und Co. trotzdem gut miteinander in Kontakt sein.
Trotz allem bleibe ich positiv und bin zufrieden, denn als Christen wissen wir ja, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert und wir Gott an unserer Seite haben.

Nele Gail

Plötzlich musste ich mir den Stoff selbst beibringen

Durch den Coronavirus hatte ich sechs Wochen lang keine Schule mehr (bin in der 12. Klasse) und musste mir somit viel Stoff selbst beibringen. Positiv war natürlich, dass ich ausschlafen und mir die Zeit so einteilen konnte, wie ich es möchte. Durch das schöne Wetter kann man auch regelmäßig rausgehen und die Natur genießen.

Trotzdem habe ich die Schule vermisst und mich gefreut, als sie wieder begann.

Durch den Coronavirus ist vieles anders geworden. Ich treffe mich aber ab und zu zum Spazierengehen mit einzelnen Freundinnen und wir versuchen, regelmäßig mit allen Freundinnen per Videochat Kontakt zu halten. Leider fällt jetzt auch der Sommerurlaub mit meinen Freundinnen aus. Ich vermisse schon meinen Hauskreis und den geistlichen Input, aber für die Jugend gibt es ja zum Beispiel mittlerweile auch ein online Angebot.

Mein Glaube beruhigt mich momentan, dass ich eigentlich vor nichts Angst haben muss. Egal, was passiert, es gehört zu Gottes Plan.

Ich weiß, dass er aus dieser Situation etwas Gutes machen kann. Sorgen mache ich aber, dass meine Oma sich ansteckt, da sie schon 81 Jahre alt ist.

Smilla Dietrich