Herausforderung Schule – warum es hilft, als Christ ein Netzwerk zu haben

Tom Ewert, den viele aus dem Theaterteam unserer Gemeinde und von Auftritten in der Herborner Kusch kennen, gründete während seiner Schulzeit einen Bibelkreis. Schüler zu ermutigen, in der Schule ihren Glauben authentisch zu leben, war auch Inhalt seines FSJ.

Aus welchem Grund liegt dir das Netzwerken von Christen so am Herzen – früher in der Schule und jetzt im FSJ?

Ich habe in der Schule kein Blatt vor den Mund genommen, dass ich Christ bin, und bin damit eigentlich fast nur auf positive Reaktionen gestoßen. Es war mein Herzensanliegen, meinen Glauben auch dort authentisch zu leben und auch Nichtchristen die Liebe Jesu näher zu bringen. Den SBK (Schülerbibelkreis) gründete ich, um Christen untereinander zu vernetzen und die Schule positiv zu verändern.

Als ich nach dem Abitur auf Ausbildungssuche war, aber zunächst nichts fand, wurde mir vorgeschlagen, doch ein FSJ bei der Schüler SMD zu machen. Die Schüler SMD ist ein Zweig der Studentenarbeit für Deutschland mit Sitz in Marburg. Das sagte mir zu, denn ich wollte ja gerne andere Schüler ermutigen, ihren Glauben ohne Scham in der Schule zu leben. Nun hatte ich die perfekte Gelegenheit dazu.

Was ist der Gewinn von Schülerbibelkreisen?

Persönlich habe ich die Gemeinschaft unter Christen als sehr wertvoll erlebt. Ich glaube aber, dass Schüler unterschiedliche Beweggründe haben, in einen Schülerbibelkreis (SBK) oder Schulbewegerkreis zu gehen. Einige suchen vielleicht nach Akzeptanz und einem Ort, wo sie ganz sie selbst sein können. Für andere ist es ein Treffpunkt mit Freunden. Und wieder andere brennen so für Jesus, dass sie jede Gelegenheit nutzen, mehr von ihm zu hören, mit anderen zu beten und Mitschüler für Jesus gewinnen möchten. Ich persönlich finde Schülerbibelkreise so wichtig an Schulen, weil Christen einen Unterschied machen können. – In der Gruppe sogar einen noch größeren.

 

Was ist das Ziel der Schülerbibelkreisarbeit, für die du dich engagierst?

Wir bei der Schüler SMD (Studentenmission für Deutschland) wollen Schüler ermutigen, ihren Glauben in der Schule zu leben. Deshalb haben wir in ganz Deutschland Kontakt zu mehreren hundert Schülerbibelkreisen, besuchen verschiedene Jugendgruppen im Jahr, halten Seminare und veranstalten jährlich circa 30 Freizeiten, auf die sowohl Christen als auch Nichtchristen mitfahren.
Darüber hinaus unterstützen wir die Schüler mit verschiedenen Materialien, persönlicher Beratung, Gebet und vielem mehr. Auf den Schülerbibelkreisen und deren Begleitung liegt unser Fokus.
Wir sehen uns klar in der mittelbaren Mission. Wir wollen also christliche Schüler unterstützen, weiter im Glauben zu wachsen und als Multiplikatoren vor Ort tätig zu sein. Das wünschen wir uns für jede Schule in Deutschland.

Wie geschieht die christliche Schülerarbeit in Zeiten von Corona?

Für unsere Kreise hatten wir während dieser Zeiten Onlineangebote zur Verfügung gestellt, wie zum Beispiel wöchentliche SBK Treffen auf Instagram. Hier konnte ich meine Begabungen im Medienbereich nutzen und Videoclips erstellen. Darüber hinaus haben wir Schüler ermutigt, sich mit ihren Gruppen selbst online zu treffen.

Da in diesem Jahr die Ferienfreizeiten leider ausfallen mussten, waren wir in der ersten Augustwoche deutschlandweit mit dem Sommerferienprogramm „Move“ unterwegs, das gleichzeitig online verfolgt werden konnte. Neben jede Menge Spaß und Gemeinschaft, einem coolen Workshop am Nachmittag, ging es um das Thema Nachfolge. Wir starteten den Tag mit Bibellesen, luden vormittags zu persönlichen Gesprächen ein und hatten allabendlich einen Livestream zum Thema. Mehrere 100 Schüler durften wir so erreichen.

 

Wie können Gemeinden Schüler unterstützen?

Sehr, sehr wertvoll wäre, wenn die Ortsgemeinden die Bemühungen der Schüler im Gebet und auch allgemein unterstützen würden. Jesus hat uns den Auftrag gegeben, anderen Menschen Hoffnung zu geben und sie Jüngern zu machen. Wo sonst, als in der Schule, finden wir so viele Menschen auf einem Fleck, die noch nichts von Jesus gehört haben?!

 

Was wünscht du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Glaube an den Schulen nicht verschwindet und auch Schüler in der Zukunft noch die Möglichkeit haben, von Jesus weiterzuerzählen. Immer häufiger hören wir von Schulen, die aus Gründen der Religionsfreiheit keine SBKs erlauben. Was ich sehr kritisch sehe. Für mich ist es wichtig, dass wir Christen nicht nur in der Schule, sondern auch in der Uni und am Arbeitsplatz unser Licht leuchten lassen.

 

Was ist die SMD?

Die SMD (Studentenmission für Deutschland) möchte, dass Schüler, Studenten und Akademiker glaubwürdig konsequent ihr Christsein leben. Und zwar gerade dort, wo sich ihr Leben abspielt: in der Schule, an Uni oder FH, am Arbeitsplatz. Ihre Gründung geht auf eine Initiative von Ernst Schrupp in 1949 zurück, dem späteren Leiter von Forum Wiedenest. Dr. Fritz Laubach (FeG) war der erste Reisesekretär der SMD.

Heute gibt es 600 Schülerbibelkreise und Hochschulgruppen in 80 Städten.

 

https://www.smd.org/smd/ueber-uns/ueber-die-smd/