Erémos, aus dem griechischen übersetzt bedeutet einsam, wüst, öd, leer, unbebaut, unbewohnt, verlassen, beraubt

Wir alle kennen solche Zeiten. Zeiten, in denen man sich verlassen und leer fühlt oder wegen wüster Zeiten einfach nicht zur Ruhe kommt.

Zeiten, in denen man keine Kraft findet, sich Freiräume im stets vollen Terminkalender zu schaffen.

Einfach mal hinsetzen und Gott zuhören – ohne immer zu reden. Ihm unsere Anliegen nicht mal eben schnell in Form eines kurzen Stoßgebets vor die Füße werfen, in der Hoffnung: Er macht was draus.

So einfach ist das mit dem Hinsetzen und sich Zeit nehmen meist nämlich gar nicht.

Doch irgendwann schreit die Seele nach einer Auszeit und genau dafür gibt es die Schweigezeit!

Eine Zeit nur für meinen Gott und mich. Raum, um zu sein. Raum zur Ruhe zu kommen. Raum aufzutanken.

Vom 7.-9.10.2022 waren 11 TeilnehmerInnen mit Simon Gottschick und mir als Leiter im Hans-Asmussen-Haus in Dalherda.

Ein gemütliches Haus in einer angenehm ruhigen und tollen Landschaft.

Für Simon und mich war es die zweite gemeinsam durchgeführte Schweigezeit. Simon war während der Gebetszeiten für den Lobpreis verantwortlich und ich habe die Liturgien gehalten.

Jede Gebetszeit hat uns gezeigt, wie Erémos in der Bibel beschrieben wird. Wüstenzeiten sind dort Orte der Begegnung, Erbauung, Zurüstung & Versorgung.

Die TeilnehmerInnen wurden von mir kulinarisch verwöhnt, so war sowohl für das geistliche als auch das leibliche Wohl umfangreich gesorgt.

Während der Essenzeiten haben Simon und ich abwechselnd aus dem Buch „Beten“ von Klaus Douglas vorgelesen.

Der Austausch in der Abschlussrunde am Sonntag war für mich ein echtes Highlight.

Gott ist so gut. Wirklich jeder konnte von dieser Auszeit profitieren und alle sind sich einig:

Das war nicht die letzte Schweigezeit!

Hier ein paar Eindrücke der TeilnehmerInnen:

„Die Zeit des Schweigens war eine wahnsinnig intensive Erfahrung. Ich konnte völlig entspannen und mich auf das konzentrieren, was mich beschäftigte. In der Stille (und mit tollen Büchern) bekam ich Antworten auf alle Glaubensfragen, die ich mir schon lange im Alltag stelle. Das war zwar meine erste, aber zu 100% nicht meine letzte Schweigezeit. Diese Erfahrung verändert eine Menge.“

„Für mich persönlich war es meine beste und erfüllendste Stille Zeit, die ich je erleben durfte. Eine Erfahrung, die ich immer wieder erleben möchte und jedem nur ans Herz legen, kann es auszuprobieren.“

„Für mich war das Wochenende ein Segen! Wortwörtlich. Ich fand Ruhe im Sturm meines Lebens und ich konnte mich entspannen und nur noch auf Gottes Reden hören.“

„Keine/r ist leer ausgegangen, wir alle haben etwas entdeckt, wurden beschenkt, sind irgendwie weitergekommen.“

„Gott ist so gut! So persönlich und liebevoll. Ich glaube, er hat sich so gefreut, dass wir uns Zeit für ihn genommen haben. Jeder ist so besonders und ein Schatz und ihr beiden habt uns wunderbar gedient. Einfach Danke.“

Wenn Du also das Gefühl hast, in einer Wüstenzeit zu sein, lohnt es sich still zu werden und hinzuhören. Vielleicht möchte Gott mit Dir reden.

Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit, einen Raum geschaffen zu haben, um wirklich mal zur Ruhe kommen zu können.

Wir freuen uns schon aufs die nächste Schweigezeit im kommenden Jahr.

Bist Du dabei?

Nina Kopp und Simon Gottschick