Wunderbares Griechenland und neues Leben hier

Griechenland schätzen viele als wunderbares Land, das sie gerne bereisen. Vor einigen Jahrzehnten mussten jedoch viele Griechen ihre herrliche Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verlassen. Viele arbeiteten in unserer heimischen Industrie und sicherten unser Wirtschaftswachstum. Mehr davon und was das Leben von Brigitte Rentzos veränderte, im folgenden Beitrag. Im Anschluss erfahren wir noch einiges über den Bund Freier evangelischer Gemeinden in Griechenland und eine Urlaubsmöglichkeit.


Parga/Epirus

Die Wurzeln meiner Familie väterlicherseits liegen in Griechenland, und zwar im Dorf Malouni in der schönen Landschaft Thesprotia, Regionialbezirk Epirus. Malouni liegt 902 Meter über dem Meer an der Grenze zu Albanien.

Als meine Familie dort lebte, war jedoch die Infrastruktur so schlecht, dass sie eines Tages beschlossen, in die malerische Stadt Marousi, nicht weit von Athen, umzuziehen. Marousi erinnert vom Namen her an ein Heiligtum der Göttin Artemis und ist heute ein beliebter Vorort von Athen mit einem großen Einkaufszentrum.

Marousi ist von Athen eine knappe halbe Stunde entfernt.

In den 50iger und 60iger Jahren war jedoch die Arbeitsplatzsituation dort sehr schwierig. In der Bundesrepublik dagegen, bedingt durch das sogenannte Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg, der Bedarf an Arbeitskräften sehr groß.


Mein Papa. Bild: Copyright Wetzlar Druck.

Als Deutschland in den südeuropäischen Ländern um Arbeitskräfte warb, machte sich daher mein Vater als sogenannter „Gastarbeiter“ auf, um in Wetzlar sein Geld zu verdienen. Die Anfangszeit muss für ihn sehr hart gewesen sein. Im Gegensatz zu heute gab es für Neuankömmlinge weder Integrations- noch Sprachkurse. Es ging gleich in die Fabrik, um dort sechs Tage die Woche zu arbeiten. Für 2,40 DM die Stunde! Darüber hinaus mussten sich die Gastarbeiter ein Zimmer mit maximal fünf anderen Personen teilen.

Die Familie und die schöne sonnige Heimat, die vertraute Kultur waren für die griechischen Gastarbeiter weit entfernt. Durch Musik und Essen aus der Heimat, konnten sie ihr Heimweh am fremden Ort etwas lindern. Mein Vater muss daher sehr glücklich gewesen sein, als er dann meine Mutter kennenlernte und sie 1962 nach orthodoxem Ritus heirateten.

Ich bin selbst im orthodoxen und evangelischen Glauben erzogen, da meine Mutter evangelisch war. In meiner Heimatstadt Wetzlar wurde ich evangelisch getauft und konfirmiert. Später gehörte ich zum großen Jugendkreis der Heilig Geist Kirchengemeinde. Gemeinsam fuhren wir als Gruppe mit einem Bus zu einem großen Pfingstjugendtreffen in Baden-Württemberg. Die Aidlinger Schwestern stellten immer auf dem Gelände ihres Mutterhauses ein Programm auf die Beine, das für uns junge Menschen sehr ansprechend war. Bei einem ihrer Vorträge wurde mir auch klar, dass ich eine persönliche Beziehung zu Jesus brauche. Diese wollte ich unbedingt haben. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe. Ja, der Glaube ist für mich von wichtiger Bedeutung und eine reale Kraftquelle im Alltag. Ich durfte immer wieder Gottes Handeln erleben und spüren, dass er an meiner Seite ist. Egal, welche Stürme gerade in meinem Leben am Toben sind! Später durfte ich als gelernte Hauswirtschafterin in einigen christlichen Häusern arbeiten und bin seit vielen Jahren Mitglied der FeG Herborn.

Viele bringen Griechenland mit gutem Essen in Verbindung, was ich völlig verstehen kann. Ich möchte daher noch ein griechisches Rezept weitergeben, das leicht zu kochen und trotzdem sehr beliebt ist. Man kann es mit Nudeln und Salat servieren.

Griechische Hackfleischsoße

Zutaten:

3 EL Olivenöl, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 4 gr. Tomaten, 1 Aubergine, 500 g Hackfleisch, 2 EL Tomatenmark 0,3 l Fleischbrühe, 0,15 l Rotwein, ½ TL Zimt, 2 Lorbeerblätter, 2 Möhren, Salz

Zubereitung:

Olivenöl erhitzen und die kleingeschnittenen Zwiebeln und den Knoblauch anschmoren. Die Tomaten abziehen, klein schneiden und mit den klein geschnittenen Auberginen dazugeben. 5 Minuten erhitzen, Hackfleisch zugeben und umrühren, bis das Fleisch krümelig ist. Möhren raspeln und mit den restlichen Zutaten zu dem Hack geben. Auf kleiner Flamme 15 Minuten schwach kochen lassen und abschmecken.

Freie evangelische Gemeinden in Griechenland

Insgesamt gehören 60 Gemeinden zum griechischen Bund der Freien evangelischen Gemeinden. Sie sind unabhängig voneinander und zum Teil auf sehr spannende Weise entstanden. Heute gibt es in vielen großen Städten Freie evangelische Gemeinden, die sich durch große Herzlichkeit auszeichnen.

Untere Veranda im Haus Haris

Urlaubmachen im Haus Haris/Evangelical Center in Sounio

Der Bund der FeGs in Griechenland betreibt am Ägäischen Meer ein Gästehaus für Freizeiten und Einzelgäste. Viele hatten dort schon unvergessliche Urlaubstage. https://www.evangelicalcenter.com/gaumlstehaus.html