Ein Studium stellt vor neue Herausforderungen- vor allem bei Corona

Joshua Bechtum, der in Köln Fahrzeugtechnik studiert, erzählt uns, was sich alles mit dem Studienbeginn verändert. Er hat wichtige Anregungen für Erstsemester. Auch erfahren wir, wie durch Corona plötzlich alles anders wurde.


Mit Freunden studiert es sich leichter

Vergleichbar mit einem Schulanfang ist der Einstieg in das Studentenleben eine große Umstellung. Dazu gehört das Erstellen eines eigenen Stundenplans, das Finden der Vorlesungssäle, das Verstehen der Prüfungsanforderungen und das Kennenlernen der Kommilitonen. Neu ist dabei auch, dass keine Klausuren während des Semesters geschrieben werden, sondern am Ende in der sogenannten Prüfungsphase eine große Prüfung in jedem Modul ansteht. Oft wird im gleichen Zuge der Begriff „Semesterferien“ missverstanden. Dabei handelt es sich nicht um Ferien im klassischen Sinne, sondern um die Klausurphase und eine Lernzeit für die Prüfungen. Deshalb sind Semesterferien meistens weniger entspannt als die ersten Vorlesungswochen eines neuen Semesters.

Wenn ich jedem Studenten einen zentralen Tipp geben darf, dann ist es, sich gute Freunde zu suchen, mit denen man zusammen lernen kann.

Das sorgt dafür, dass man sich gegenseitig motiviert, pusht und dabei mehr Freude am Studieren findet. Es ist sehr schade für den einzelnen Studenten, dass dies durch Corona nicht mehr wie gewohnt möglich ist.

Gern blicke ich auf meine Praktikumszeit zurück

Für mich ist es bis heute eine prägende Zeit gewesen.  Im Studiengang ist ein Praxissemester vorgeschrieben, das in einem Unternehmen abgeleistet werden muss. Ich selbst durfte mein Praktikum in München absolvieren. Dabei hat mir sowohl die Stadt München selbst als auch die Gemeinde „FeG München-Mitte“, zu der ich in dieser Zeit gegangen bin, sehr gut gefallen. Es hat mir gutgetan, in der Gemeinde viele neue Freunde kennenzulernen, mit denen ich fast jeden Tag gemeinsam Zeit verbringen konnte.

Der ständige Kontakt mit gleichaltrigen Christen hat mich dann motiviert, in unserer Gemeinde in Herborn gemeinsam mit anderen einen Hauskreis zu starten.

 

Corona bedeutet einen tiefen Einschnitt in den Studienalltag

Nach wie vor finden die Prüfungsphasen zweimal jährlich am Ende der Semester statt. Letztes Jahr im März konnte ich noch meine Klausuren vor Ort schreiben. Bis zur letzten Prüfung am 16. März war noch nicht klar, wie es im kommenden Semester ab dem 23.März weitergehen würde. Kurz nach der Prüfung teilte unsere Hochschule dann mit, dass keine Präsenzvorlesungen mehr stattfinden durften. Von da an hat sich unser Studentenleben komplett geändert, und das von heute auf morgen. Anfangs mussten sich die Professoren erst einmal selbst Gedanken darüber machen, wie die Vorlesungsinhalte und die Laborversuche vermittelt werden sollten. Das handhabte jeder auf unterschiedliche Art und Weise. Es gab Dozenten, die statt der Vorlesungen die Studenten in Gruppen aufteilten und ein Semesterprojekt verlangten. Andere stellten die Vorlesungen als PDF-Dateien zur Verfügung.


Einige Dozenten konnten die Vorlesungen live über Zoom halten, was mir persönlich am besten gefallen hat, da es dann der regulären Vorlesung am nächsten kam. Diese Umstellung und die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Umsetzung, der nicht vorhandene soziale Austausch mit anderen Kommilitonen über die Vorlesungsinhalte haben das Studentenleben sehr tangiert – verbunden mit eingeschränkter Freizeitbeschäftigung als Ausgleich zum Lernen. Gott sei Dank hat all dies die Hochschule erkannt und sich auf die veränderten Bedingungen eingestellt.

Es gab Präsenzklausuren, einige Onlineprüfungen zu Hause vor dem Computer und die schon erwähnten Projektabgaben. Dadurch, dass die Vorlesungen nicht mehr vor Ort stattfanden, haben einige Studenten, so wie ich auch, ihre Wohnung aufgegeben, um Kosten zu sparen. Diejenigen, die auf ihre Studentenwohnungen angewiesen waren und nebenher gejobbt haben, um sie bezahlen zu können, haben enorm finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Das lag daran, dass die Nebenjobs zum großen Teil durch die aktuelle Lage weggefallen sind. Für viele war es aber eine weitere Umstellung, wieder bei den Eltern einzuziehen, nachdem man schon einige Semester allein oder in WGs gewohnt und gelernt hat, selbstständig zu sein.

Aber wenn ich auch durch Corona zeitlich ein Semester verloren habe, durfte ich auf der anderen Seite neu lernen, mich von zu Hause aus am eigenen Schreibtisch zu organisieren.

Berufsaussichten verändern sich derzeit

Momentan ist dies vom Fachbereich abhängig. Studenten, die Lehramt studieren, wissen, dass jederzeit Lehrer gebraucht werden. Diejenigen allerdings, die von der wirtschaftlichen Lage abhängig sind, haben es im Moment sehr schwer, einen Job für die Zukunft zu finden. Das liegt daran, dass angeschlagene Unternehmen im Moment Stellen abbauen und bei Einstellungen oft bevorzugt auf Bewerber mit Berufserfahrungen zurückgreifen als auf „frische“ Absolventen. Die zunehmende Digitalisierung jedoch sorgt zunehmend für Einstiegsmöglichkeiten in kleineren Firmen, die vor Ort Dienstleistungen anbieten. Es gibt immer mehr Jobs, die beispielsweise Simulationen am Computer beinhalten oder die Umsetzung von Softwarelösungen erfordern.

 Gott ist an unserem Studienalltag interessiert

Wir Studenten profitieren davon, wenn unsere Gemeinde für uns betet. Es ist so wichtig, dass Studenten erfahren, dass Gott an ihrem Studienalltag interessiert ist.

Er hat einen guten Plan für unser Leben, auch wenn, wie in der jetzigen Coronazeit, Dinge anders verlaufen als geplant. Es lohnt sich, ihm zu vertrauen!