Die Oster​geschich​te


Gott stellt unsere Vorstellungen auf den Kopf!


Inzwischen verbinden viele Menschen Ostern mehr mit dem Osterhasen, anstatt mit der Auferstehung von Jesus Christus. Laut einer Focus-Umfrage aus dem Jahr 2011 glauben das nur noch 34% der Menschen in Deutschland (heute vermutlich noch viel weniger).


Daher möchte ich dich in einige Gedanken und Reflexionen zu den biblischen Auferstehungsberichten mitnehmen. Ich empfehle dir zunächst den Bibeltext aus dem Markusevangelium 16,1-11 zu lesen.

Wir machen einen Zeitsprung und versetzen uns in die Situation, der Menschen damals, kurz nachdem Jesus von den römischen Soldaten gekreuzigt worden ist.


Es ist die Zeit des jüdischen Passahfestes, das eingesetzt wurde, damit sich die Juden daran erinnern sollten, dass Gott das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten befreite. Zudem ist auch noch Sabbat. Das öffentliche Leben ruht vom alltäglichen Trubel und die Juden nehmen sich Zeit, um Gott zu begegnen. Jesus war nach seiner Kreuzigung in eine Grabhöhle gelegt worden. Einige Frauen, die Jesus nachgefolgt waren, waren mitgegangen, um zu wissen, wo Jesu Leichnam liegt.


Die engsten Vertrauten von Jesus, seine Jünger, verstecken sich unterdessen. Denn sie haben Angst, auch von den Römern verhaftet und vielleicht sogar hingerichtet zu werden. Die Frauen hingegen trauern sehr um Jesus und wollen ihm deshalb die letzte Ehre erweisen, indem sie seinen Leichnam einbalsamieren. Das lassen sie sich viel kosten. Mutig gehen sie zur Grabhöhle, ohne zu wissen, wie sie den schweren Stein weggerollt bekommen. Doch am Grab angekommen, ist dieser bereits weggerollt. Sie können eintreten und erschrecken: Ein Engel sitzt da und spricht mit ihnen. Er sagt ihnen, dass sie keine Angst zu haben brauchen. Jesus sei nicht hier, sondern auferstanden. Sie sollen den Jüngern davon berichten und ihnen sagen, dass Jesus sie in Galiläa erwarte!

Die Frauen sind zutiefst irritiert von dieser Begegnung: Sie fliehen, laufen davon mit Angst und Schrecken im Nacken. Jesus aus Nazareth, der ihnen Gott auf ganz neue Weise nahegebracht hatte und selbst in engster Verbindung mit ihm lebte, ist nicht mehr im Grab. Dicke Fragezeichen in ihren Köpfen. Ein Wechselbad der Gefühle. Sie sind wie erstarrt und können diese total gute Nachricht weder fassen noch weitererzählen. Indessen begegnet Maria aus Magdala Jesus. Sie erzählt den Jüngern davon, dass sie Jesus gesehen hat. Doch keiner schenkt ihr Glauben.


Allein die Vorstellung, dass ein toter Mensch, wieder ins Leben zurückkehrt, hört sich für unsere Ohren wie ein nettes Märchen an. Ein Wunschtraum. Und doch erzählt die Bibel im weiteren Verlauf, wie Menschen sich darüber freuen, dass Gott hier Vorstellungen auf den Kopf gestellt hat. Jesus lebt tatsächlich! Er begegnet seinen Jüngern und insgesamt über 500 Personen (1. Korinther 15,6). Jesus besiegte damit nicht nur den Tod, sondern überwand damit die Sünde (= Trennung eines jeden Menschen von Gott).


An Ostern erinnern wir uns daran, dass Jesus für alle Menschen dieser Welt starb, um ihnen Gemeinschaft mit Gott zu ermöglichen. Wer sich ihm anvertraut, den erweckt er zu neuem, ewigen Leben (Epheser 2,6). Das wünsche ich Dir!


 


Dein Pastor Simon Gottschick